30 Jahre Föhrer Windkraft

Familie Brodersen

»Unsere Eltern haben mir und meinen zwei Geschwistern schon früh beigebracht, dass wir als Bewohner der Insel mitverantwortlich sind für die Natur der Insel«, erzählt Jan Brodersen. Aus dem fast ständig wehenden Wind auf der Insel Strom zu gewinnen, sei dann auch der Grundgedanke zur Gründung der Föhrer Windkraft GmbH & Co. KG gewesen, berichtet er.

Das war 1989, im September vor genau 30 Jahren. Danach entwickelte sich der Familienbetrieb mit Sitz in Oevenum kontinuierlich und erfolgreich weiter. 2013 wurde mit der Vermarktung der selbst erzeugten Windenergie begonnen und zu Ostern 2017 sogar eine Föhr-App mit allem Wissenswerten über die Insel kreiert.

1990 wurden an der Deichlinie der Oevenumer Marsch die ersten fünf Windkraftanlagen gebaut und der Strom über das nicht weit entfernte Umspannwerk eingespeist. »Damals ist die Familie in ein großes Risiko gegangen, denn die EEG-Umlage, mit der nach dem Stromeinspeisegesetz der Ausbau der Erneuerbaren Energie finanziert wurde, gab es damals noch nicht«, erklärt Jan Brodersen, der geschäftsführende Gesellschafter. Aber man habe Glück gehabt, denn bei den 90er Jahren habe es sich um sehr windstarke Jahre gehandelt und mehr Windenergie als gerechnet produziert werden können.

Um weiter bestehen zu können, musste die Entwicklung der Föhrer Windkraft vorangetrieben und die alten Anlagen ausgetauscht werden. Leistungsstärkere Mühlen waren die Antwort. Unter der Bedingung, dass alle anderen 19 Windkraftanlagen auf der Insel abgebaut werden, bekam man die Genehmigung für drei Neubauten, die 2015 ebenfalls in der Oevenumer Marsch realisiert wurden.

Seit Januar 2013 wird der Föhrer Strom auf der Insel Föhr und seit Januar 2014 auf Amrum und in Dagebüll über die neu gegründete Strom von Föhr Vertriebs-GmbH selbst vermarktet. Im August 2014 ist
die Eigenvermarktung auf ganz Schleswig-Holstein und 2017 auf ganz Deutschland ausgebaut worden. »Neben einem gesunden Wachstum sind uns besonders die Qualität und Erreichbarkeit vor Ort sehr wichtig«, betont Brodersen. Auch engagiert man sich ganz im Sinne der Firmenphilosophie in der E-Mobilität. Deshalb wurden auf Föhr und Amrum Ladestationen installiert – gefördert von der Region Uthlande und aus dem Sonnencent, der im Strompreis enthalten ist. Zurzeit besteht noch die Möglichkeit, die Batterien kostenlos aufzuladen.

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